Buch und Bücher

Nils Westerboer: Athos 2643

Westerboer nimmt einen mit auf einen wilden Trip in ein Universum, welches deutlich ungemütlicher zu sein scheint, als die sonstigen SciFi-Dystopien über die Zukunft der Erde.

Die Story

Auf Athos, einem kleinen Neptunmond, stirbt ein Mönch. Rüd Kartheiser, Inquisitor und Spezialist für lebenserhaltende künstliche Intelligenzen, ermittelt. An seiner Seite: Seine Assistentin Zack. Schön, intelligent und bedingungslos gehorsam. Ein Hologramm. Für Rüd die perfekte Frau.

Handeln KIs immer in unserem Interesse?

Einer der wesentlichen Punkte des Buches ist der Job des Helden Kartheiser selbst: Es braucht offenbar Inquisitoren um Menschen vor den Handlungen von Kis zukünftig zu schützen, da diese offensichtlich nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen. Um das zu ändern, bleibt aber kein anderes Mittel, als sie zu Überzeugen in einen anderen Modus zu schalten.

Egal ob es sich dabei um eine Spülmaschine handelt oder das lebenserhaltende System eines Klosters auf einem Neptun-Mond.

Erschreckend auch die Vision, die Westerboer über die Nahrungsproduktion entwirft, die über unser Schreckensempfinden bei der Massentierhaltung noch hinaus reicht.

Bunter Weltenentwurf

Die Erde ist offenbar nicht mehr bewohnbar, die Menschheit hat sich im Sonnensystem verteilt, es gibt dort eine Mittelmeer-Region mit türkischen Gasflotten, was mich, im positiven Sinn, zum Schmunzeln brachte, denn es gibt kaum Zukunftsvisionen in denen die Menschheit noch in planetaren Nationen denkt.
Dazu wirft nicht nur Kartheisers Hologramm im Buch die Frage auf, was ein Mensch oder Lebewesen ist und/oder ob unsere Einteilung nach Geschlechtern überhaupt noch greift. Sind Teile davon menschliche Hybris oder schlichte Evolution?

Fazit

Es ist so: Zu Beginn des Buches habe ich ernsthaft gedacht „wo bin ich hier denn hineingeraten?“.
Doch dann gewinnt die Story an Fahrt und die KI des Mondes, die seltsame Ansammlung von Mönchen und die Umgebung des Neptunmondes entwickeln sich zu einer spannenden Krimi-Handlung, die unaufhaltsam ihrem Höhepunkt entgegen strebt.
Ich selbst fand das Ende dann schon etwas zu hastig und nicht wirklich vollends schlüssig, aber insgesamt ein tolles Buch mit vielen aktuellen Bezügen.

Hinweis: Ich verdiene an dem Link zum Buchhandel nichts, er soll lediglich helfen das Buch zu finden um dort zu kaufen, wo ihr es für richtig erachtet.

TheFan1968

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